Lohnt eigentlich der Kauf von Mineralwasser oder ist die Qualität von Leitungswasser genauso gut? Sind manche Wassermarken tatsächlich besser als andere? Welche Sorte sollten wir trinken und was ist am besten für unsere Gesundheit? Diese und noch andere Fragen hast du dir bestimmt auch schon gestellt. Dieser Artikel gibt dir eine Übersicht über die verschiedenen Wassersorten und unterscheidet zwischen den verschiedenen Qualitäten.
Ob Leitungswasser oder Mineralwasser – für viele ist das eine Frage des Geschmacks. Andere wiederum sind überzeugt, dass das eine gesünder ist als das andere. Doch um diese Frage zu beantworten, müssen einige wichtige Aspekte beleuchtet werden.
Ist Leitungswasser wirklich so gut?
Leitungswasser ist in Deutschland zwar sehr gut kontrolliert und gilt als das am besten kontrollierteste Lebensmittel überhaupt. Diese Kontrollen sind notwendig, um dem Verbraucher ein brauchbares Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Dennoch sagt das prinzipiell erstmal nichts über die Qualität aus. Leitungswasser muss gereinigt und sehr aufwändig aufbereitet werden. Dabei kommen ca. 90 Zusatzstoffe und 9 Desinfektionsverfahren zur Anwendung. Das Wasser muss u. a. desinfiziert, entsäuert, enthärtet und entsalzt werden – dieser Vorgang hat mit „natürlich reinem“ Wasser nichts zu tun. Bei der Entsäuerung wird dem Grundwasser Kalkwasser hinzugefügt, um den gewünschten ph-Wert zu erreichen, desinfiziert wird häufig mit UV-Licht. Somit handelt es sich streng genommen um ein technisch aufbereitetes Lebensmittel.
Von den 2000 möglichen Inhaltsstoffen, die im Leitungswasser auftreten können werden ca. 60 untersucht. Hierbei werden z. B. Hormone, Pestizide oder Antibiotika nicht mit eingerechnet. Um diese aus dem Wasser heraus zu bekommen, benötigt es spezielle Wasserfilter.
Leitungswasser besteht zu 70% aus Grundwasser und ca. 30% Oberflächenwasser. Dabei muss das Oberflächenwasser wie z. B. aus fließenden Gewässern, Talsperren oder Seen immer aufbereitet werden, um eine ordentliche Qualität zu haben. Die prinzipielle Unbedenklichkeit des Leitungswassers garantiert der Wasserversorger nur bis zum Hausanschluss. Weitere Verunreinigungen können entstehen, wenn das Wasser durch Kupfer- oder Bleirohre im Haus fließt. Auch zu beachten ist, dass in der Hausinstallation mikrobiologische Verunreinigungen wie z. B. Bakterien auftreten können, welche die Wasserqualität bedeutend beeinträchtigen. Deshalb gilt es Wasser aus dem Hahn vor Nutzung immer erstmal ablaufen zu lassen, besonders wenn es wie beispielsweise über Nacht mehrere Stunden in der Leitung steht.
Mineralwasser hat eine natürliche Reinheit und muss nicht aufbereitet werden. Lediglich einige wenige Stoffe wie Mangan, Schwefel oder Eisen dürfen entfernt werden und es darf z. B. Kohlensäure hinzugefügt oder entzogen werden. Die Reinheit bzw. Sauberkeit des Mineralwassers ist seit Abfüllung an der Quelle vorhanden und bleibt bis zur Öffnung der Flasche bestehen.
In Deutschland gibt es ca. 500 verschiedene Mineralwässer mit jeweils verschiedener Mineralienzusammensetzung. Leitungswasser hat normalerweise deutlich weniger Mineralstoffe als handelsübliches Mineralwasser. Das hat den Grund, dass vorhandene Rohrleitungen nicht so schnell verkalken. In der Regel wird nur ca. 5% des Leitungswassers als Trinkwasser verwendet und der restliche Anteil zum Duschen, Waschen, Kochen etc.
Um Leitungswasser nach Austritt aus dem Hahn bedenkenlos genießen zu können bietet sich die Verwendung eines Wasseraufbereiters an. Die besten Wasserfilter benutzen die Umkehrosmose in Kombination mit Aktivkohlefilter und Energetisierung des Wassers. Wenn dazu noch eine basische Remineralisierung verwendet wird, spricht man von basischem Entgiftungswasser. Dieses hat einen besonders weichen Geschmack.
Wasser als Schöpfungselement
Wasser ist Leben. Der Körper besteht zu ca. 70% aus Wasser. Sämtliche Stoffwechselvorgänge wären ohne die Anwesenheit von verfügbarem Körperwasser nicht möglich. Wasser ist das Mittel zur Reinigung, Entgiftung und gerade in der Naturheilkunde wurde früher die Entgiftung als erste Stufe der Heilung gesetzt, welche auch heutzutage wieder an Bedeutung gewinnt. In der Naturheilkunde wird Wasser mit einem niedrigeren Mineraliengehalt bevorzugt. Der Körper benötigt zum Entgiften ein Wasser, das möglichst rein ist. Der Körper nimmt zwar bestimmte Mineralien über das Wasser auf, der größte Teil der Aufnahme wird jedoch aus organisch gebundenen Materialien, d. h. an Nahrungsmitteln gebunden, gewonnen.
Alternative Quellwasser
Früher galt Quellwasser als eines der reinsten Wassersorten. Bis heute kann man für Quellwasser direkt aus der Quelle eine Verbrauchsempfehlung aussprechen. Dabei sollte beachtet werden, dass keine Nitratbelastung (nahe Kuhweide etc.) vorliegt, sondern evtl. aus einem Waldgebiet stammt.
Mit Mineralwasser ist man prinzipiell auf der sicheren Seite, da es sich um ein amtlich zugelassenes Lebensmittel handelt. Gemäß der Mineral- und Tafelwasserverordnung unterläuft das Wasser dabei ca. 200 Einzeluntersuchungen, so dass man sich hier auf die Reinheit sehr gut verlassen kann. Das Mineralwasser sollte dabei bevorzugt in Glasflaschen bezogen werden. Beim Kauf kann dabei besonders anhand des Etiketts auf der Rückseite geprüft werden, welche und wieviele Mineralien enthalten sind.
Auf www.mineralienrechner.de lassen sich viele Mineralwässer vergleichen.