Arginin ist ein reines Naturprodukt. Es ist eine Aminosäure, also ein Baustein von Eiweißen, wie sie z. B. in Gemüse, Fleisch oder anderen Lebensmitteln vorkommen. Ohne es zu merken nehmen wir so jeden Tag ca. 2-5 g Arginin mit unserem Essen auf. Und das ist gut so, denn Arginin ist lebensnotwendig.
Arginin eine sog. semi-essenzielle Aminosäure, d. h. unser Körper kann Arginin zwar selbst bilden, aber in vielen Situationen nicht in ausreichenden Mengen. Dann müssen wir die Aminosäure zusätzlich über unsere Nahrung aufnehmen, denn Arginin wird für viele wichtige Aufgaben in unserem Stoffwechsel benötigt.
Arginin wird beispielsweise für unseren Muskelaufbau, für das Bindegewebe und das Wachstum allgemein benötigt. Deshalb ist Arginin für Kinder und Jugendliche so wichtig, für sie ist es sogar eine absolut essenzielle Aminosäure! Doch auch bei Erwachsenen wird Arginin für Heil-, Regenerations- und andere aufbauende Prozesse benötigt.
Die Substanz hat viele lebenswichtige Funktionen, z. B. sorgt sie für ganz wesentliche Entgiftungsvorgänge in Leber und Nieren. Dort ist Arginin verantwortlich dafür, dass Ammoniak, das ganz natürlich in unserem Stoffwechsel entsteht, aus unserem Blut herausgefiltert wird und sich keine giftigen Mengen davon ansammeln können. Das schafft Arginin durch seinen Einsatz im sog. Harnstoffzyklus, der aus dem Gift Ammoniak den harmlosen und gut wasserlöslichen Harnstoff macht, der dann über die Niere und den Harn unseren Körper verlässt.
Arginin ist ein zentraler Baustein bei der körpereigenen Biosynthese von Kreatin und Proteinen für den Aufbau des kollagenen Knochengewebes, Bindegewebes, Sehnen und Knorpel und Knochen sowie für eine verbesserte Wundheilung. Zudem trägt Arginin dazu bei, dass der katabole Proteinabbau gehemmt wird.
Bei Leistungssportlern können Gaben von Arginin dazu beitragen, die Muskelmasse zu steigern. Arginin führt zu einer erhöhten Freisetzung der Wachstumshormone Prolaktin und Glukagon. Dies steigert indirekt den Muskelaufbau und hemmt zugleich die Anreicherung von Fett. Die Regenerationszeit nach starker Belastung wird bedeutend reduziert,indem Arginin den Abbau von Stoffwechselprodukten unterstützt. Arginin fördert zudem die Synthese von Kreatin, das eine große Rolle im zellulären Energiestoffwechsel spielt, v. a. führt es zu einer verbesserten Verbrennung von Nährstoffen (Fetten und Proteinen).
Bei Tinnitus handelt es sich um ein Syndrom, bei dem der Betroffene subjektive Phantom-Geräusche aufgrund von Durchblutungsstörungen im Innenohr wahrnimmt. Arginin verbessert auch hier die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der betroffenen Nervenzellen des Innenohrs und kann dazu beitragen, die typischen Symptome von Tinnitus zu vermindern.
Arginin hat eine sog. endokrine Wirkung d.h. es ist für die Regulation der Freisetzung von Wachstumshormonen aus der Hypophyse (Organ im zentralen Nervensystem), Insulin aus der Bauchspeicheldrüse und Noradrenalin aus den Nebennieren verantwortlich. Bei Diabetes kann Arginin die Freisetzung von Insulin aus der Bauspeicheldrüse verbessern. Zugleich unterstützt es die Speicherung von Glykogen in der Leber und den Muskelzellen und senkt erhöhte Blutzuckerwerte.
Im Falle einer Leber-Entgiftung ermöglicht Arginin die notwendige Entgiftung von Ammoniak im Rahmen des Harnstoff-Zyklus. Bei beginnender Fettleber bzw. Leberzirrhose kommt es zu einer Beeinträchtigung dieser lebenswichtigen Entgiftungsfunktion mit fortschreitenden Symptomen einer Ammoniakvergiftung. Arginin kann als Vorläufer für die basische Aminosäure Ornithin die Entgiftung von Ammoniak verbessern und eine weitere Schädigung der Leber vorbeugen.
Arginin trägt auch zur Regulation und Steuerung des Immunsystems bei. Es verbesserte und beschleunigt die Aktivität der Makrophagen und Lymphozyten.
In der Praxis liegen zwei Formen von Arginin vor, L-Arginin und D-Arginin. Es sollte jedoch ausschließlich L-Arginin verwendet werden, was im Körper in natürlicher Form vorliegt. Es handelt sich um die in den Proteinen peptidisch gebundene Form von Arginin. Spiegelbildlich dazu hat D-
Arginin, das in Proteinen hingegen nicht vorkommt in der Praxis keine Bedeutung. Besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird eine Kombination von Arginin mit Vitamin B6 (Pyridoxin) empfohlen. Vitamin B6 ist für den Umbau von Aminosäuren wichtig und unterstützt die Bildung des gefäßerweiternden Botenstoffs Stickstoffmonoxid. Zudem spielt es eine essenzielle Rolle für den Abbau von Homocystein, eine Aminosäure, die im menschlichen Körper in natürlicher Form vorliegt und für die Neubildung von Proteinen und Kreatinin (Abbauprodukt des Muskelstoffs Kreatin) äußerst wichtig ist. Ein erhöhter Homocysteinspiegel stellt ein Risiko für eine Arterienverkalkung, Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz dar.
Anwendungsempfehlung:
Arginin zwischen den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit einnehmen. Die empfohlene Tagesdosis sollte dabei über den Tag verteilt werden.
Zur Prävention ist Arginin zur dauerhaften Einnahme geeignet. Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Indikation bzw. bis die Symptomatik nachlässt. Bei der Einnahme von Arginin sollte allerdings auf eine adäquate Versorgung mit Antioxidantien geachtet werden, da Arginin als Vorläufer von Stickstoffmonoxid die Entwicklung von nitrosativem Stress, also der Bildung von Sickoxid fördern kann.
Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin B12 (Cobalamin) unterstützen die Wirksamkeit von Arginin, vor allem in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wechselwirkungen:
Arginin verstärkt die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln, wie z. B. Kalziumantagonisten (Kalziumkanalblocker), also Substanzen die Wirkung von Kalzium auf jene Muskelzellen, deren Tätigkeit sich nicht willentlich steuern lässt, blockieren.
Bei akutem Herpes simplex sollte Arginin nicht oder nur gemeinsam mit L-Lysin eingenommen werden, da sich Herpes-Viren aufgrund von höherer Arginin-Konzentration im Blut vermehren könnten. Arginin kann die Wirkung von PDE-5 Hemmern (Viagra, Cialis) erheblich verstärken.
Natürliches Arginin ist in vielen eiweißreichen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in Fleisch, Nüssen und Hülsenfrüchten. Den höchsten Anteil an Arginin enthalten jedoch Kürbiskerne. Auch Meeresfrüchte wie Garnelen liefern die wertvolle Aminosäure. Milchprodukte enthalten hingegen weniger Arginin.
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