Was ist Histamin?
Histamin ist ein Eiweißstoff, welcher in bestimmten Lebensmitteln vorkommt und von unserem Körper auch selbst produziert wird. In Lebensmitteln entsteht Histamin durch den bakteriellen Abbau der Aminosäure Histidin. Histidin ist eine semi-essentielle Aminosäure, die hauptsächlich am Wachstum und der Gewebereparatur beteiligt ist.
Einige pflanzliche Lebensmittel wie Spinat und Tomaten enthalten Histamin. Außerdem findet sich Histamin hauptsächlich in leicht verderblichen tierischen Lebensmitteln wie Fisch, die mit entsprechenden Mikroorganismen belastet sind. Aber auch Lebensmittel, die durch Fermentation gewonnen werden wie Käse, Wurst, Sauerkraut, Hefeextrakt, Wein und Bier enthalten Histamin. In langsam reifenden Wurst- und Käsesorten, z. B. Rohwürsten und Emmentaler, findet man höhere Histaminwerte als beispielsweise in jungem Gouda, da die Mikroorganismen über einen längeren Zeitraum aktiv sind und mehr Protein zu Histamin abbauen können.
Histaminreiche Lebensmittel im Überblick
Die nachfolgenden Lebensmittel sind besonders histaminreich:
- Fisch / Meeresfrüchte
- Gereifter Käse
- Verarbeitete Fleisch- und Wurstprodukte
- Gereiftes (abgehangenes) Fleisch
- Wein und Bier
- Essig und in Essig Eingelegtes (z. B. Essiggurken o. ä.)
- Sauerkraut und andere fermentierte Lebensmittel
- Fermentierte Sojaprodukte (Miso, Tempeh, Tofu)
- Spinat / Aubergine / Avocado
- Tomaten und Produkte daraus
- Hefeprodukte (z. B. Hefetabletten)
Im menschlichen Körper wird Histamin von speziellen weißen Blutkörperchen gebildet und nach einer Immunreaktion freigesetzt. Es kann einen Blutdruckabfall und allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautrötung hervorrufen. Über die Nahrung aufgenommenes Histamin kann unter bestimmten Bedingungen ebenfalls zu solchen Reaktionen bis hin zu Vergiftungserscheinungen führen.
Normalerweise wirken im gesunden menschlichen Organismus Mechanismen, die sowohl die von außen zugeführten als auch die selbst gebildeten Amine kontrollieren und inaktivieren. Dazu zählen verschiedene Enzymsysteme, die z. B. über Lebensmittel aufgenommenes Histamin bereits beim Durchtritt durch die Darmwand unwirksam machen.
Wenn sehr viel Histamin aufgenommen wird oder wenn die Regulationssysteme versagen, können jedoch auch beim Gesunden Vergiftungserscheinungen wie Hautrötung, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Blutdruckabfall und Durchfall auftreten. So führt die Zufuhr von 8-40 mg Histamin zu leichten, von 70-100 mg zu mittleren und erst von 1500-4000 mg zu schweren Vergiftungserscheinungen, die z. B. bei dem Verzehr von verdorbenem Fisch auftreten können. Die Regulationsmechanismen können durch Alkohol, einige Medikamente und die Aufnahme größerer Mengen histaminbegleitender Diamine (Eiweißverbindungen) beeinträchtigt werden. Auch bei Magen-Darm-Erkrankungen ist der Organismus häufig sensibler gegenüber biogenen Aminen.
Histamin empfindliche Menschen reagieren bereits auf geringe Mengen von Histamin. Dabei kann nicht unterschieden werden, ob es sich um Unverträglichkeitreaktionen handelt oder ob die Mechanismen zur Inaktivierung des Histamins nicht funktionieren, da die Symptome einer Unverträglichkeit denen der Histaminvergiftung sehr ähneln.
Menschen, die sensibel auf Histamin reagieren, sollten
- Fisch nur ganz frisch verzehren,
- auf Hartkäse möglichst verzichten, insbesondere in Verbindung mit Alkohol,
- alle Lebensmittel, die mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden (Bier, Sekt, Hefeextrakt, Sauerkraut u. a.), vorsichtig genießen und abklären, ob eingenommene Medikamente die Enzymsysteme blockieren können.
Die häufigsten Symptome bei einer Histamin-Intoleranz:
• Hautrötungen mit Juckreiz
• Laufende Nase und Halsschmerzen
• Herzrhythmusstörungen
• Nervosität bzw. Verwirrung
• Erschöpfung und Schlafstörungen
• Flatulenz, Diarrhoe, Sodbrennen, Erbrechen
Histaminintoleranz – Die Diagnose
Solltest du vermuten, an einer Histaminintoleranz zu leiden, dann kannst du anhand unserer Hinweise den Verdacht erhärten, indem du zunächst konsequent histaminarm lebst und deinen Zustand beobachtest.
Im Netz findest du dazu hilfreiche Lebensmittellisten, die nahezu alle Lebensmittel und deren Verträglichkeit bei Histaminintoleranz aufführen.
Bessert sich dein Befinden dann bereits binnen weniger Tage und verschlechtert es sich wieder innerhalb eines Tages, wenn du einmal ungeeignete Lebensmittel zu dir nimmst, dann ist es möglich – ggfs. in Zusammenarbeit mit einem naturheilkundlich tätigten Therapeuten – die genannten ganzheitlichen Massnahmen umzusetzen.
Zudem kann die Selbstdiagnose ärztlich mithilfe einer Blutuntersuchung u. U. in Kombination mit einer Urin- oder Stuhlprobe bestätigen werden. Im Blut und Stuhl der Histaminpegel und im Urin das Abbauprodukt von Histamin (Methylhistamin) nachgewiesen werden.
Das Ziel sollte in jedem Fall nicht nur heißen, die Histaminintoleranz in Schach zu halten, sondern sie vielmehr vollständig auszuheilen.
In der orthomolekularen Medizin haben sich zusätzlich folgende Mikronährstoffe bewährt, um die typischen Symptome der Histamin-Intoleranz vorzubeugen oder zu mildern:
Vitamin B6: Personen mit Histamin-Intoleranz weisen oft einen auffallend niedrigen Vitamin-B6- Spiegel auf. Fehlt B6, kann das histaminabbauende Enzym nicht in ausreichenden Mengen produziert werden. Dies hat zur Folge, dass die Toleranzschwelle weiter absinkt, sodass mit der Zeit immer weniger Histamin vom Körper abgebaut werden kann. Vitamin B6 trägt hierbei zu einer normalen Funktion und Regulation des Immunsystems bei. Wichtig ist, dass Vitamin B6 nicht im Zuge einer eiweißreichen Mahlzeit supplementiert werden darf, weil Eiweiß die Wirkung von Vitamin B6 bei Histamin-Intoleranz zusätzlich vermindert. Vitamin B6 sollte in der Form des bioaktiven und
gut bioverfügbaren Pyridoxal-5‘-phosphat (P5P) supplementiert werden.
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Vitamin C unterstützt gemeinsam mit Vitamin B6 die normale Regulation und Funktion des Immunsystems, insbesonders bei Histaminintoleranz. Je weiter der Vitamin-C-Spiegel von seinem Normalwert absinkt, desto schneller und weiter steigt der Histamin-Spiegel an. In Bezug auf die Histaminintoleranz ist das Vitamin C ein wichtiger Cofaktor, der wie Vitamin B6 einen direkten Einfluss auf das histaminabbauende Enzym hat. Ein ausreichender Vitamin-C-Spiegel ist daher eine Voraussetzung dafür, dass histaminabbauende Enzym in ausreichender Menge produziert wird. Ein zu niedriger Vitamin-C- Spiegel im Blutplasma hat einen Anstieg des Histaminspiegels im Blut zur Folge. Vitamin C wird als gepuffertes und magenschonendes Calcium-L-Ascorbat empfohlen.
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Mangan und Kupfer: Die Spurenelemente Mangan und Kupfer tragen ebenfalls zur Senkung des Histaminspiegels bei und wirken zugleich entzündungshemmend. Mangan verbessert dabei die Aktivität des histaminabbauenden Enzyms. Ein Mangel an Mangan trägt zu einer verminderten Produktion des Enzyms bei. Außerdem fördert ein Mangan-Mangel auch das Leaky-Gut Syndrom. Histamin kann dann direkt durch die durchlässige Darmschleimhaut in den Organismus und die angrenzenden Zellen gelangen.
Kupfer ist ebenfalls ein Co-Faktor der untrennbar mit dem Histaminstoffwechsel verbunden ist. Die Gabe von Kupfer kann die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln mit biogenen Aminen erheblich erhöhen, den Spiegel des histaminabbauenden Enzyms wieder anzuheben und einen erhöhten Histaminspiegel wieder senken. Bei den Mineralstoffen Mangan und Kupfer sind bei Histamin-Intoleranz die organischen Citrate gegenüber Oxiden vorzuziehen.
Calcium und Magnesium: Die Mineralstoffe Calcium und Magnesium sollten immer im optimalen Wirkverhältnis 2:1 eingenommen werden. Magnesium ist ein wichtiger Co-Faktor der Verdauungsenzyme. Damit unterstützt es die Histamin-Regulation im Körper. Ein Mangel an Magnesium kann die Entstehung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Histamin-Intoleranz und Allergien fördern.
Auch Calcium kann vorbeugend dabei helfen die Symptome einer Histamin-Intoleranz zu vermindern
oder ganz zu verhindern. Es reguliert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen und verringert zudem die Zelldurchlässigkeit. So gelangt bei einer Histaminfreisetzung weniger Histamin in das umliegende Gewebe. Hautprobleme wie Hautausschlag, Juckreiz, Rötungen und allergische Quaddelbildung, ausgelöst durch histaminreiche Nahrungsmittel, können so deutlich reduziert werden. Sango-Korallen gelten als wertvolle Quelle von natürlichem Calcium und Magnesium. Die Besonderheit von Sango-Korallen besteht daran, dass sie Calcium und Magnesium im physiologisch optimalen Verhältnis enthalten. Die natürlich gewonnenen Mineralstoffe werden von der Darmschleimhaut deutlich besser resorbiert.
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Quercetin ist ein hochaktives Flavonoid, das die Mastzellmembranen stabilisiert und so die Histaminausschüttung vermindern kann. Zudem ist es ein Antioxidans und kann „verbrauchtes“ Vitamin E wieder regenerieren. Quercetin ist als sekundärer Pflanzenstoff zudem magenschützend und wirkt antiinflammatorisch. Als natürliche Quercetin-Quelle eignen sich vor allem Pflanzen wie der Japanische Schnurbaum (Styphnolobium japonicum).
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